Um 10 Uhr startete das Programm mit einem Einfühungsvortrag “Nur noch kurz die Welt vermessen – Was ist eigentlich Geodäsie?”. Während der Vorstellung der einzelnen unterschiedlichen Arbeitsgruppen des Instituts wurde der Gruppe zum ersten Mal bewusst, wie unglaublich vielfältig die Geodäsie und Geoinformation ist. Außerdem erfuhren die Schüler*innen, was sie im Studium erwarten können und wie gut die späteren Berufsaussichten sind.
Praxis-Workshops
In drei spannenden Workshops konnten praktische Erfahrungen aus den jeweiligen Arbeitsgruppen gesammelt werden:
- Die Schülerinnen und Schüler lernten aus dem Bereich der Geodäsie wie mittels Messtechnik das Erfassen der Umgebung mit Hilfe eines Laserscanners über mehrere Standpunkte funktioniert. Anschließend wurden diese registriert und daraus eine virtuelle, geometrische Punktwolke erzeugt, welche als Grundlage der dreidimensionalen Vermessung dient.
- Die Astronomische, Physikalische und Mathematische Geodäsie zeigte, wie Geodäten dazu beitragen, den Klimawandel besser zu verstehen. Anhand von echten Messzeitreihen konnten der Meeresspiegelanstieg, Dürren, die Gletscherschmelze und ein Erdbeben untersucht werden.
- In dem Workshop der Geoinformation wurde nachvollzogen, wie man einen GPS Track, der von einem Smartphone aufgenommen wurde und Messunsicherheiten aufweist, durch Nutzung von Map Matching Straßen in einem Geoinformationssystem zuordnen und das Ergebnis in einer Karte darstellen kann. Dabei hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, selbst eine solche digitale Karte zu erstellen und nach eigenem Geschmack zu gestalten.
Austausch mit Studierenden
Neben den Workshops gab es die Möglichkeit im Austausch mit Studierenden der Fachschaft Erfahrungen und Tipps aus erster Hand zu sammeln. Zwei Exponate wurden vorgestellt und luden zum Mitmachen und Entdecken ein:
- Ein Modell veranschaulichte, wie ein Altimetersatellit den Meeresspiegelanstieg misst. Im Modell schmolz ein echter Eisblock und brachte so durch Massenzufluss das “Meer” zum steigen. Aufgenommen wurde dies mit einem kleinen Satelliten, der den Abstand zur Wasseroberfläche misst.
- Das “Sandbox-Experiment” vereint die Lehrinhalte mehrerer Professuren. In einer Kiste voller Sand können Gelände modelliert, Berge gebaut und Flüsse gegraben werden. Mit einer Kinect wird live ein Geländemodell erstellt, welches über einen Beamer direkt in die Box projiziert wird. Die Schülerinnen und Schüler lösten verschiedene Aufgaben. So sollte beispielsweise zuerst auf einer Seite der Box ein Staudamm gebaut werden, in dem sich “virtuelles Wasser” sammelt. Auf der anderen Seite sollte eine Stadt so errichtet werden, dass sie bei einem Bruch des Staudamms nicht überflutet wird.
Nach diesem ereignisreichen Tag wissen die Abiturientinnen und Abiturienten nun, womit wir uns in der Geodäsie und Geoinformation beschäftigen – und vielleicht sieht man sich im Wintersemester im Studium wieder?