Die moderne Landwirtschaft zeichnet sich zunehmend durch den Einsatz von neuen Technologien wie Sensoren, Robotern, Modellierungen und künstlicher Intelligenz aus. Auch wenn es darum geht, Pflanzenkrankheiten zu erkennen und zu überwachen, spielen digitale Agrartechnologien aus der Sensorik, der Bildgebung und den computergestützten Biotechnologien eine große Rolle. Bisher gab es allerdings für dieses Feld noch keine quantitative Untersuchung von Forschungsgegenständen und Publikationslandschaften, die auf strukturierte Weise wissenschaftliche Veröffentlichungen auswertete.
In ihrer aktuellen Studie erhoben die Autoren Justice Ruwona und Harald Scherm von der University of Georgia (USA) jetzt Publikationen wie Bücher, Aufsätze und Zeitschriften, die sich zwischen 1991 und 2020 der Erkennung und Abbildung von Pflanzenkrankheiten widmeten. Als Grundlage nutzten sie die Literaturdatenbank Web of Science und führten zwei separate Themensuchen durch – die eine konzentrierte sich auf die Sensorik und die andere auf die Bildgebung, gefolgt von einer Zusammenführung der daraus resultierenden Literatur-Einträge. Für ihre Berechnungen wandten die Forschenden mathematische und statistische Methoden an.
Uni Bonn und Anne-Katrin Mahlein vorne
Das Ergebnis: Die Forschung in den Bereichen Sensorik und Bildgebung wurde an der Universität Bonn intensiv betrieben. Im Vergleich mit den produktivsten und kollaborativsten Forschungseinrichtungen steht die Universität mit 45 veröffentlichten Arbeiten auf Platz eins. 30 davon sind in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen entstanden. „Die interdisziplinäre Forschung, zum Beispiel im Exzellenzcluster PhenoRob, ist entscheidend um innovative Lösungen für die Erkennung von Pflanzenkrankheiten zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Anne-Katrin Malein, Principal Investigator bei PhenoRob. Die Universität Bonn wird gefolgt von der Zhejiang Universität (26 Veröffentlichungen) und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (24 Veröffentlichungen).
Unter den meistzitierten Autorinnen und Autoren landet Anne-Katrin Mahlein ganz vorne. Die Grundlage für die Auswertung bildeten Zitationen unter 582 Veröffentlichungen im Web of Science. Bei der Analyse wurden Autoren zusammengefasst, die in den Bibliografien derselben Arbeit häufig gemeinsam auftauchen.
Der Exzellenzcluster PhenoRob: Robotics and Phenotyping for Sustainable Crop Production
Der Exzellenzcluster PhenoRob ist der einzige agrarwissenschaftliche Exzellenzcluster in Deutschland und wird in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich durchgeführt. Das Ziel von PhenoRob ist es, wichtige Schritte in Richtung einer produktiveren, ressourcen-effizienteren und nachhaltigeren Nutzpflanzenproduktion zu ermöglichen. Das bedeutet, den ökologischen Fußabdruck der Pflanzenproduktion zu verringern, die Qualität von Boden und Ackerland zu erhalten und die besten Wege zur Einführung neuer Technologien aufzuzeigen.
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