Es ist ein drängendes Thema, das derzeit Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen beschäftigt: Der Klimawandel wirkt sich weltweit auf die Pflanzenproduktion aus – gleichzeitig muss die Produktion von pflanzlicher Biomasse zur Energiegewinnung innerhalb der kommenden Jahrzehnte deutlich gesteigert werden. Doch wie kann das auf nachhaltige Weise geschehen? An dieser Herausforderung arbeiten mehr als 100 Mitglieder des Exzellenzclusters „PhenoRob – Robotik und Phänotypisierung für den nachhaltigen Pflanzenbau“ der Universität Bonn. In ihrer neuen Leitkonferenz, der „DigiCrop2020“, bündeln die Experten vom 1. bis 10. November ihr Wissen und haben hierzu 50 Referenten und sechs Hauptredner aus der ganzen Welt zusammengerufen.
In ihren Videovorträgen gewähren die Forscher anregende Einblicke in moderne und digitale Technologien für den nachhaltigen Pflanzenbau. Die Fachkonferenz ist kostenlos und für jedermann zugänglich. „DigiCrop bringt renommierte Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen mit Industrieexperten zusammen. Wir haben die Vortragenden gebeten, uns ihre spannendsten Themen und Erkenntnisse der vergangenen ein bis zwei Jahre zu schicken“, sagt Prof. Dr. Cyrill Stachniss, Sprecher von PhenoRob und einer der Konferenzvorsitzenden. Er und seine Kollegen sind davon überzeugt, dass Wissenschaft und Industrie bei derart komplexen Problemen eng zusammenarbeiten müssen. „Einer der Hauptvorteile der digitalen Konferenz ist der Effekt, entfernte Orte 'näher' zusammenzubringen. Das wollen wir mit den Videogesprächen erreichen“, fügt der Konferenzvorsitzende Prof. Dr. Heiner Kuhlmann hinzu.
Felder mithilfe der Robotik überwachen
In den Vorträgen behandeln die Redner unter anderem Techniken aus der Robotik, der mobilen Sensorik, der Fernerkundung, dem maschinellen Lernen und der künstlichen Intelligenz – all diese Technologien werden zum Beispiel dazu genutzt, Felder zu überwachen und zu analysieren oder Entscheidungen über den Anbau zu treffen. Das übergeordnete Ziel der Wissenschaftler ist es, zentrale Beiträge zur nachhaltigen Pflanzenproduktion und Pflanzenzüchtung sowie zur Erhaltung der Biodiversität und der Ökosysteme zu leisten.
Bisher haben sich bereits mehr als 400 Teilnehmer auf der Website des Clusters für die Konferenz registriert. „Angesichts der großen Anzahl interessanter Beiträge wird der letzte Tag der Konferenz am 10. November in drei parallelen virtuellen Konferenzräumen stattfinden“, erklärt Cyrill Stachniss.
Alle an der Konferenz Interessierten konnten sich auf der Webseite www.digicrop.de/registration anmelden. Die Vorträge finden in englischer Sprache statt, sind ab dem 1. November online verfügbar und werden über ein zentrales Konferenzsystem in „ZOOM“ veröffentlicht. Die Teilnehmer können live an den Diskussionen teilnehmen und vorab Fragen zu den Vorträgen über die offizielle Konferenz-Webseite einreichen: http://digicrop.de
Über den Exzellenzcluster PhenoRob
PhenoRob ist einer von sechs Exzellenzclustern an der Universität Bonn und wird in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich durchgeführt. Es ist der einzige Exzellenzcluster in Deutschland zum Thema Landwirtschaft. Das Projekt startete am 1. Januar 2019 und läuft bis Ende 2025, mit der Möglichkeit, für weitere sieben Jahre gefördert zu werden. Die Exzellenzcluster sind Teil der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. PhenoRob wird von zwei Sprechern, Prof. Dr.-Ing. Heiner Kuhlmann und Prof. Dr. Cyrill Stachniss, geleitet. Mehr Informationen sind auf der offiziellen Webseite des Exzellenzclusters zu finden: www.phenorob.de
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